Falk Müller - Jenseits des Lichts
Die Elektronenmikroskopie hat als wirkmächtige Forschungstechnologie die Entwicklung verschiedener Natur- und Technikwissenschaften im 20. Jahrhundert entscheidend geprägt.
Elektrotechnikkonzerne wie AEG und Siemens propagierten die in ihren Laboratorien konstruierten »Übermikroskope« als Symbole des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts, etwa weil Krankheitserreger wie Viren sich durch sie überhaupt erst sichtbar machen ließen, aber auch als Beitrag der Industrie zur kulturellen Entwicklung: ein „Denkmal der Fortschrittsarbeit“.
Falk Müller schildert die Entstehung und Genese der Elektronenmikroskopie in Deutschland von den 1930er-Jahren bis in die 1960er-Jahre; als roter Faden dienen die Biografie und die Beiträge des Elektroingenieurs und Physik-Nobelpreisträgers von 1986, Ernst Ruska.
Vor allem aber erzählt der Band von den vielfältigen Kooperationen und Konflikten rund um die frühe Elektronenmikroskopie und ihre Akteure – von Firmen und staatlichen Organisationen ebenso wie von Mitarbeitenden aus konkurrierenden Forschungsabteilungen – im Wettlauf um Patente, Prioritäten und einen möglichst prominenten Platz in der zukünftigen Erinnerung.
Falk Müller - Jenseits des Lichts
Siemens, AEG und die Anfänge der Elektronenmikroskopie in Deutschland
Reihe: Deutsches Museum. Abhandlungen und Berichte - Neue Folge; Bd. 35
2021, Wallstein Verlag
536 Seiten; 34 Abb.
gebunden; Schutzumschlag
14,0 x 22,2 cm