Die in großen Teilen aus den 1960er-Jahren stammende Physikausstellung des Deutschen Museums hatte bis zu ihrer Schließung im Zuge der Generalsanierung im Sommer 2022 nicht an Anziehungskraft verloren. Geprägt durch den Bauhausstil und eine modernistische Formensprache, hatte die Ausstellung etwas zeitlos Ansprechendes. Der Raumgestalter Paolo Nestler (1920–2010) hatte ihr eine Klarheit und Ordnung verliehen, die hervorragend zu den naturwissenschaftlich-technischen Themen und zum didaktischen Charakter des Museums passte.In ausdrucksstarken Fotos, die die sachliche und scheinbar schlichte Ästhetik auf den Punkt bringen, zeichnet der Münchner Designer und Fotograf Lukas Nikol Inhalt und visuelle Kraft dieser außergewöhnlichen Ausstellung nach. Eine Einführung von Daniela Schneevoigt, Kuratorin für Physik am Deutschen Museum, gibt Einblicke in Hintergründe, Geschichte und Zukunft der Physikausstellung.Lukas Nikol ist Designer und Fotograf. Er lebt mit seiner Familie in München.Lukas NikolPhysik. Die Ausstellung des Deutschen Museums 1957-2002Deutsches Museum Verlag2025
Das inklusiv gestaltete Buch verfolgt auf acht Doppelseiten mit Texten in Schwarzschrift und Braille, tastbaren Abbildungen und interaktiven Elementen den Weg des Windes durch eine mechanische Orgel, bis Klänge entstehen. Es macht auch das in der Orgel »Versteckte« anschaulich. Ergänzt wird das Buch durch Hör- und Vertiefungstexte sowie Tonbeispiele, die über QR-Codes aufgerufen werden können.
1995 schuf Jürgen Ahrend eine Orgel für das Deutsche Museum, die im Musiksaal der Musikinstrumentenabteilung zu sehen und zu hören ist. Anhand dieses Instruments werden im Buch die wichtigsten Bestandteile und die Funktionsweise einer mechanischen Orgel erläutert. Texte, taktile Darstellungen, interaktive Elemente und ein Hörtext mit Vertiefungsinformationen sowie Klang- und Musikbeispielen laden dazu ein, die Orgel und ihre Bestandteile auf verschiedenen sinnlichen Ebenen zu erforschen.
Das Tastbuch wurde entwickelt von den Wissenschaftlerinnen der Abteilung Musikinstrumente (Judith Kemp und Silke Berdux), der Restaurierungswerkstatt (Alexander Steinbeißer), von Johannes Schlickenrieder, der die Musikbeispiele einspielte, mit künstlerischer und grafischer Beratung interner und externer Projektbeteiligter (Sandra Kittmann, Bina Witte-Jekel, Sibylle Kobus, Karen Wolter) sowie unter Hinzuziehung von fachlicher Expertise von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen (DBSV, mediablis, BBSB und weitere), alle unter der Regie und in enger Abstimmung mit dem Arbeitskreis Barrierefreiheit des Deutschen Museums.Judith Kemp. Unter Mitarbeit von Silke Berdux und Alexander Steinbeißer:Windspiele Die Ahrend-Orgel im Deutschen Museum. Tastbuch 2024 Deutsches Museum 16 Seiten39,0 x 29,0 cm
Das Archiv des Deutschen Museums gehört zu den bedeutendsten Spezialarchiven für die Geschichte der Naturwissenschaft und der Technik weltweit. Auf 4,7 Regalkilometern verwahrt diese Schatzkammer herausragende Dokumente aus neun Jahrhunderten. Darunter die ersten deutschen Fotografien, die frühesten Zeichnungen des Flugpioniers Otto Lilienthal oder das Laborbuch von Otto Hahn mit der Entdeckung der Kernspaltung.
Im vorliegenden Buch werden diese und andere repräsentative Einzelstücke aus dem Archiv herausgegriffen und ihre spannende Geschichte erkundet: Was hat es mit dem Wurmpapier auf sich? Gibt es wirklich einen Film über die ersten Flüge Lilienthals? Was kann uns die Mitgliedskarte Albert Einsteins erzählen? Ist Raubgut in den Archiven des Hauses versteckt? Und warum sind Läuse im Archiv willkommen?
Stets wird dabei in ausgewählten Exkursen auch die Archivarbeit selbst vorgestellt. Wie funktioniert das Sammeln? Wie werden die wertvollen Stücke konservatorisch und restauratorisch behandelt? Wie funktionieren die Erschließung der Bestände und eine moderne Digitalisierung? Auch diese Fragen beantwortet der Autor anschaulich und vermittelt so ein eindrucksvolles Bild von der Arbeit der Archivarinnen und Archivare.Schatzkammer für Technik und Wissenschaft Das Archiv des Deutschen Museums 2022 Deutsches Museum Hardcover, 228 Seiten
Ob Landwirtschaft, Handel, Verkehr oder Urbanisierung: Seit es uns Menschen gibt, haben wir die Erde geprägt und verändert. Insbesondere seit der Industrialisierung hinterlassen wir einen unverwechselbaren und oft unwiderruflichen Fingerabdruck auf der Erde. Inzwischen ist dieser Abdruck so stark, dass Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutieren, ob sich die vom Menschen initiierten Veränderungen in geologischer Form niederschlagen und so langfristig sind, dass wir bereits in einem neuen Erdzeitalter leben. Der Katalog zur Ausstellung "Willkommen im Anthropozän!" widmet sich dem Begriff und Konzept des Anthropozäns. Er beleuchtet die Komplexität des menschlichen Einflusses auf die Erde und seine Konsequenzen für städtische Entwicklung, Mobilität, Energie, Klima, Ernährung, Natur und globale Gerechtigkeit. In fünf Teilen illustriert der Essayteil die Ideengeschichte des Anthropozäns, seine Phänomene und Auswirkungen, das Leben im Anthropozän sowie die Bedeutung des Konzeptes für Bildung, Forschung und Museum. Künstlerische und literarische Beiträge bieten einen neuen Blick auf das veränderte Verhältnis von Mensch und Natur, während ein Making Of die konzeptionelle und gestalterische Idee der Ausstellung erläutert. Der reich bebilderte Katalogteil präsentiert das Anthropozän in all seinen Facetten und Bedeutungen und unterstreicht unsere Verantwortung für die Menschheitsgeschichte.
Willkommen im Anthropozän - Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde 2014, Deutsches Museum VerlagHardcover 208 Seiten
Glänzendes Holz, goldene Verzierungen, präzise Feinmechanik: Phonographen faszinieren bis heute. Die einfachsten technischen Mittel Nadel, Schalltrichter und Zinnfolie, später Walzen revolutionierten unsere alltägliche Klangwelt. Der Phonograph erschien um 1877. Die Erfindung eines funktionsfähigen »Klangschreibers« durch Thomas Alva Edison machte es möglich, Musik und jeglichen Schall zu speichern und wiederzugeben. Bald schon erklangen populäre Klänge in den Salons und guten Stuben. Johannes Müske, Stephan Puille, Peter A. Leitmeyr Erscheinungsjahr 2020 234 Seiten mit 164 Abbildungen. Hardcover